Sicherungsringe für Kolbenbolzen

 
Wer schon mal Probleme mit solchen Ringen hatte wird die Folgen kennen wenn sich ein Ring im Fahrbetrieb löst.
Nicht selten sind dann Kolben und Lauffläche stark beschädigt. Eine Reparatur geht dann meißt nur mit Überspringen mehrerer Schliffgrößen.
Bei Nicasilbeschichtung ist dann meißt keine Rettung mehr möglich.

Wenn man alle am Markt verfügbaren Sicherungsringe in der Praxis getestet hat, 
kann man schon anhand der Form erkennen welcher Sicherungsring was kann. 
So lassen sich Fehler vermeiden bevor es zum Schaden kommt. Ein Teil des Wissens wird hier gezeigt
Sicherungsringe sollen den Kolbenbolzen absichern, damit er nicht auswandern kann. 
Dafür sind im Kolben passende Nuten eingedreht welche die Sicherungsringe aufnehmen.
Die meißten Sicherungsringe haben Materialstärke 1,0 mm. Die dafür passende Nut im Kolben ist auf diesen 1 mm passend.
Achtung, es gibt auch dünnere Sicherungsringe mit zB. 0,8 mm Materialdicke. 
Die sollte man möglichst nicht in Kolben einsetzen die 1,0 mm Nuten haben.
Also auf die Materialdicke achten.
Der nächste Fehler wird oft beim einsetzen der Sicherungsringe gemacht. 
Man sollte die Ringe niemals enger zusammen pressen als unbedingt nötig damit sie ihre volle Spannkraft behalten.
So werden auch die Ringenden nicht unnütz verbogen oder angebrochen.
Das bedeutet, das man die Sicherungsringe schräg einführt. Erst eine Seite eines Ringes, dann die andere.
Dabei eine eindrehende Bewegung hilft zusätzlich. Ringe vor dem Einbau vorspannen kann gut dienen wenns nicht übertrieben wird.
Gutes Werkzeug ist sehr dienlich. Nimmt man eine Zange XY kanns grob zur Sache gehen. Schon hat der Sicherungsring den ersten Knacks.
Beim Einbau merkt man noch nichts aber dann beim Fahren löst sich das angebrochene Stück.
Eine oft gestellte Frage ist: Wie positioniert man den Spalt? Ideal wenn er oben oder unten liegt.
So führen die starken Beschleunigungskräfte des Kolbens nicht zum schwingen der Ringenden und werden nicht zum brechen angeregt. 

Zu den Bildern oben:
Ring ist nicht gleich Ring. Heutzutage kommt vieles aus Fernost.  
Dort Hersteller und hier Importeure machen sich keine Gedanken was mindere Qualität für Schaden anrichtet.  
Um so mehr muss jeder selbst darauf achten was man in die Hand bekommt.
Ring A: ohne Haltenasen. So können sie nicht abbrechen, allerdings ist das Einsetzen ertschwert und das Entfernen um so mehr 
Hierfür haben Kolben oft eine Aussparung durch welche man den Ring heraus hebeln kann.  
Ring B: Guter Federstahl (dunkel), Nase mit weiter Biegung. Muss beim einsetzen eingedreht werden.
Ring C: Guter Federstahl (dunkel), Nase mit fast geknickter Biegung, sehr brechanfällig
Ring D: Billigster Import, keine Federhärte (hell), Ende geknickt. Echt lieblos aus dem Vollring gehackt.
Ring E: Ein Original Simson aus DDR Zeit, Gute Härte, Enden rund gebogen, 3 Punkt einliegend.
Ring F: Relativ guter Import aber es fehlt ausreichend Härte (hell), Vorspannen hilft nur minimal, besser nicht nehmen.
Ring G: keine Härte (hell), Enden geknickt gebogen, kaum aufnehmbar, besser meiden.
Ring H: ein echter Sicherungsring, gute Härte (dunkel), keine Enden die abbrechen können. Aufbaubedingt die höchste Spannkraft.
Aber im Profil kantig. Der Kolben sollte also keine Nut mit Rundprofil haben. Allerdings wurde entgegen der Regel schon probiert und hält.
Hierzu unterstützend, solche Ringe werden im Stanzverfahren hergestellt. Eine Außenkante ist scharfkantig, die andere abgerundet.
Setzt man die scharfkantige nach außen frisst sich der Ring in der Nut richtig fest. Da löst sich von alleine nichts