Rahmen


Das Thema Rahmen hat sehr vielschichtige Gebiete
Von einfacher Serie bis Einsatz im Rennsport
Jeder Zweck hat seine eigene Geometrie
Direkt ab Simson Werk gab es Anpassungen und legale Freigaben 


Auf all das wird hier in Kürze näher eingegangen
Auf Schwachpunkte, auf Stärken
Ebenso wird erklärt welche Schweißungen für Rahmen okay sind und welche nicht
inklusive warum es so ist
D
a auch wild verstärkte Rahmen in Umlauf sind (zu satten Preisen)
jedoch
Informationen fehlen sind Hinweise Angebracht
In Kürze dann

                                        

 


Hier vorab einige wenige Hinweise:
1. Im Rahmenbau wird Längsnähten Vorzug gegeben
Darauf sind nahezu alle Anschweißteile schon Bautechnisch ausgelegt
Quernähte sind möglichst zu Unterlassen
Das kann man sich Anschaulich an Rahmen Betrachten
Knotenpunkte für Federbein Aufhängung oder Obergurt usw.
Immer Längsnähte, nie Quernähte

2. Schweißnähte nie im vollen Durchzug auf größere Länge
Wenn große Länge dann mit Freistellen, bzw. Unterbrechung
Typisches Beispiel dazu Verstärkungsprofile auf dem Hauptrahmen (unterm Tank)
Bedenke, der Schweißauftrag erfolgt Flüssig in großer Hitze
Dann folgt Abkühlen und macht was mit der Naht ? Sie zieht ...

Verstärkte Rahmen gibt es Einige
Leider so Mancher der gegen oben benannte Grundregeln Gefertigt ist
Weniger für Cross. Mehr zum Geld machen.

Manchmal sind Dinge Verstärkt die keine Benötigen
Sieht gut aus aber muss es wirklich ?
Weil sie einfach keine Belastung erhalten
Ein typischer Vertreter dazu sind zusätzliche Knotenbleche unterhalb Schwinge
Wird ein Moped nie Gesäubert kann sich vornehmlich unten Schmutz sammeln
Der Beherbergt dann auch Feuchtigkeit die zum Rosten führt
Markante Stelle unterhalb Schwinge Motor Aufnahme + Rastenträger
Wenn nie Putzen, dann Verstärkung gut
Ansonsten genügt serielle Verschweißung an der Stelle Vollauf

Willst Du ein Fahrwerk für Cross einsetzen muss weit mehr getan werden als Verstärkungsprofile aufsetzen.

Für Verstärkungen ist generell gut zu wissen wo Schwachpunkte am Rahmen bestehen
Als Grundzug ist gut zu wissen warum der geometrische Aufbau so ist wie er ist
Ein Blick in die Entstehungsgeschichte ist dazu ganz Hilfreich
Nimmt man S51 Rahmen hat man etwas vor sich das quasi vor Urzeiten für S50 entstand
Leistung knapp unter 4 PS für Mokick Zielgruppe
Entsprechend ist das gesamte Fahrwerk "klein Gedrückt" und Vereinfacht
Lange Zeit bevor an 70 ccm oder Enduro zu denken war

Dieser Rahmen wurde auf S51 und später S70 übernommen und hat dabei winzige Facelift erhalten
Hintere Fußrasten nicht mehr an der Schwinge (S50) sondern Rastenräger am Rahmen
Der Sozius sitzt seitdem Sicherer
Fußbremsgestänge nicht mehr innerhalb Schwinge versteckt (S50)
Sondern außen auf den Schwenkpunkt Schwingen Achse gesetzt
Bremspunkt nun also in allen Schwingen Stellungen gleich.

Ansonsten ist die grundsätzliche Geometrie geblieben.

Um es zu Verbessern muss erst mal Erkannt werden was im Detail los ist.
Warum das Detail überhaupt so ist wie es ist.

Viele Verstärkungen "schießen" in alle Richtungen ohne zu Vestehen was die Richtung ist
Deshalb gut wo man her kommt um zu wissen wo man hin will bzw. muss

Die Fahrer Fußrasten liegen nicht direkt unter der Sitzposition sondern ein Stück weit nach vorn
Mit dem Übergang auf S51 S70 ist auch die schwache Abstützung der Schwingen Achse geblieben
Im Wesentlichen quasi ein kurzes Rohr im Hauptrahmen
An den Achsenden findet nahezu keine Abstützung statt. Im Gegenteil. 
Das Fahrergewicht drückt auf diese frei stehenden Enden per Rastenstrebe Obergurt.
Schade das es kaum so Gesehen wird aber so ist es
Das Motor Ketten Ritzel befindet sich nicht auf dem Schwenkpunkt der Schwingen Achse sondern ein Stück weit vor  
Geometrisch sind das Schwachpunkte die höherer Belastung im Weg stehen.

Noch weiter ins Detail
Der Obergurt trägt die Sitzbank und wird hinten mit 2 Streben auf der Schwingen Achse außen Abgestützt
Die Schwinge stellt sich dazwischen und benötigt Platz
Aus dieser Anordnung wird die Schwingen Achse auf Biegung Belastet weil deren Abstützung innen liegt, im Hauptrahmen
Die Streben zum Obergurt sind also keine Abstützung für die Schwingen Achse sondern belasten die Achse
Auch das wird selten so Gesehen aber ist so.
Die Streben Verbindung wird außen durch 2 Muttern an den Achsenden gehalten
Weil diese quer zur Belastungsrichtung (nicht längs) angezogen werden entsteht damit ein wackliges Konstrukt
Sobald sich eine Mutter etwas löst wird sofort das gesamte Fahrwerk Schwammig.
Unterstützt wird es weil die Ösen der Verbindungen deutlich größer sind als der Achs Durchmesser.
Also Mutter lose zeigt dann quasi nur was auch fest gezogen schon Unstimmig ist
Wer an dem Punkt denkt Muttern schön fest ziehen löst das Problem...
Nein. Es wird damit nur Unsichtbar und Vertagt auf Später

Zum eigentlichen Problem ist geworden weil auf der selben Achse auch Schwinge und Motor Gelagert sind.
Kette rechts laufend außer Mitte zerrt ständig am wackligen Gefüge und zerrt es so außer Mitte.
Leider auch noch fast in selber Richtung aus der schon das Fahrergewicht vom Obergurt wirkt

Was können dazu Enduro Streben Bewirken ?
Genau genommen nichts
Um das zu Verstehen muss man weiter in die Geschichte gehen
Enduro Modelle wurden weit vor Wendezeiten hip.
Das Simson Werk hat im Internationalen Enduro Sport Wettkampf Siege geholt
Siehe GS 80 und GS 125
Es lag nahe auch in der Serie Enduro Modelle anzubieten
Auch allgemein International gab es solchen Trend den zB. Honda, Yamaha usw. in ihre Serien gossen.
Bei Simson wurde einfach Verfahren. Die vorhandene Rahmenbasis (aus S50 Zeit) weiter nutzen.
Im Wesentlichen: 2 Enduro Streben rein, Enduro Tank, Enduro Lenker, Enduro Kotflügel, Auspuff hoch, Bremsgestänge
Enduro fertig. Nicht böse gemeint aber es musste gespart werden. Völlig neues Fahrzeug ? Nein.
Da saßen Ingenieure auf deren Hände von Oben geachtet wurde. Nein zu Teuer, geht nicht....
Also die Jungs wollten und konnten. Durften aber nicht frei Austoben.

Blickt man nun ins Enduro Detail erkennt man Wege die schon voran gegangen wurden
Enduro Streben wieder auf die Schwingen Achse außen gesetzt wie es schon die Streben zum Obergurt Vormachen
Große Ösen, Muttern im Queranzug, fertig. Lass nur eine Mutter locker werden und genau das werden sie
Endurostreben waren nie dazu gedacht echte Kräfte aufzunehmen.
Ein Optik Trimm für den internationalen Markt. Trend Pflege

Noch weiter ins Detail
Stellt man sich seitlich nebens Moped sieht man die einzelnen Kraftwege
Und eben auch wie sie zu und gegeneinander wirken
Stellen wir uns mal auf die rechte Seite an den Fahrbahnrand. Ruhe. Nachdenken.
Die Strebe vom Obergurt drückt außen auf die Schwingen Achse die nach rechts unten gedrückt wird
Etwas nach vorn, etwas nach unten
Dazu zieht die Kette. Deutlich nach vorn. Minimal nach unten
Die Enduro Strebe "stützt" nach vorn oben ab
Etwas nach vorn. Etwas nach unten

Was darin fehlt ist eine klare Abstüzung der Hauptkraft geradlinig nach vorn
Die Schwingen Achse kann sich in der Richtung nahezu ungehindert Austoben.
In Streben mit große Ösen findet sie erst Stützung wenn sie selbst schon krumm ist
Sämtliche Verbindungen werden quer zur Kraftrichtung angezogen
Darin liegt das Wackelproblem

Die gleiche Thematik findet sich auch in der Motor Aufhängung
Auch diese landet letztendlich an der Schwingen Achse, stützt sich auf diese.
Eine gute Motorhalterung gewinnt erst an Wert wenn sie zugleich das Problem der Schwingen Achse mit löst
Es ist so das eine Motorhalterung nichts Verbessert 
wenn sie wieder nur die Kräfte dort hin leitet wo es ohnehin klapprig bleibt
Sie wird ebenfalls nicht besser wenn erneut das von Serie verwendete Prinzip
der rechts zu links Überlappung enthalten ist
Gerade eine Motorhalterung muss Bemüht sein Motor Vibrationen vom Rahmen fern zu halten
Direkter Metallkontakt ist dazu Out
Seih es nur eine flüchtige Strirnberührung, schon sind Schwingungen im Rahmen.

Ketten Umlenkungen per Rolle und Schleifgummi sind auch ein Thema
In sich sind sie Sinnvoll solange sie unterstützende Aufgabe erhalten
Nichts Schleifen lassen, Peitschbewegungen fangen etc.
Im Simson Bereich ist aus dem unterstützenden Ansinnen jedoch eine Hauptaufgabe geworden
Notlösung die dem Kern des Problems ausweicht
Hier tragen geometrische Punkte nicht zur Lösung bei sondern sind nur zwischen gelegte Puffer
Die obendrein durch schleifen
Mit Absicht erst recht Schleifen lassen ... auf Gummi
Die eigentliche Lösung liegt doch darin nichts Schleifen zu lassen
A) Damit diese Energie am Hinterrad ankommt
B) Keine Dauerkosten in Kettenraktion auslöst
Je mehr die Kette Umlenkung erhält um so mehr Energie wird "gefressen"
Dort Puffer einlegen machts noch schlimmer weil damit automatisch die Umlenkung noch größer wird als ohne Gummi
Es ist zum abnutzenden Witz verkommen
Ürigens...
Schleifen heizt die Kette. Die verliert ihre Fettung und gibt Hitze an den Antrieb ab
Dort heizt der Puffergummi der mit jeden °C um so weicher wird
Auch das Antriebslager nimmt die Hitze auf und beginnt Fettung zu verlieren
Lager mit Polyamid geführte Kugeln... Malzeit 
Puffer einlegen und Kette erst recht schleifen lassen ist alles andere als Hilfreich
Wer hinten Trommelbremse hat machts dem Antriebsgummi zusätzlich schwerer
Wer nun meint naja die Saison wirds halten...
Ja,  im Privatbereich ab und an eine kleine Tour
In Rennen siehts jedoch anders aus
Da kanns gut laufen wenn ein Rennen gehalten wird
Von 24H Rennen war noch nicht die Rede.

Um Welten besser ist doch das Grundübel anzupacken wo es her kommt
Motor vorne etwas höher und schon passt die Ketten Geometrie zur Schwinge
Endlos lange Federbeine einbauen hat Sinn solange auch der reale Federweg größer wird.
Oft jedoch wird er nicht größer weil das Federbein selbst der Begrenzer ist. Es schnallt nur alles hinten hoch
Marmorsäge oder Cross Maschine. Man muss sich schon Entscheiden mit was man Rennen fährt

Das waren nun wenige Hinweise vorab...