Simson
Suhl hat lange vor Serienstart Alltagstauglichkeit Erprobt. Dazu wurden Fahrer auf Vorserie Modellen los
geschickt
Mitarbeiter
die Sommer wie Winter auch privat viele
Kilometer Abspulen und Meldung machen. Quasi
Testfahrer
Gibts sowas heute überhaupt noch irgendwo ?
Solange Serien Fahrzeuge für einfachen Alltag verwendet werden zeigen
sich kaum Schwachstellen
In heutiger Zeit sind 3 Faktoren hinzu gekommen
1. Unmengen Ersatzteile aus Billig Import und Nachbau
2. Tuning
3. statt technische
Aufklärung rundum Dudel WerbungHier im Kapitel gehts um
Schwachstellen und Verstärkungen speziell für Tuning und Rennsport
Wie oft auch Mopeds betrachtet werden. An den Aufbau hat man sich
gewöhnt und fragt nicht warum dies und jenes so ist
Allerdings stecken
in vielen Details "Geschichten" die sich lohnt zu kennen
Als Grundbasis ist gut zu wissen wie das Fahrzeug im Werk zur Welt kam und
welche DNA den Aufbau so beschert hat
Damit Versteht man die Physik
dahinter ebenso wie spezielle Werks Eigenheiten aus DDR Zeiten
Mit dem Wissen
lässt sich Zielgenau Erkennen und Verstärken
Allemal besser als der Tuning Industrie blind aus der Hand zu fressen
was gerade neu auf den Markt geworfen wird
Die "Entwickelt" vorrangig Artikel zum Geld verdienen.
Das dabei auch
Unwissenheit von Käufer ausgenutzt wird ist so
In die Waagschale gehen 30 Jahre praktische Entwicklung für Rennsport
inkl. Rückmeldungen daraus
Ein enormer Fundus an Erfahrung was manchmal teuer Erkauft wurde per
Sieg Verlust
300 km Anreise in
aller Früh. Dann im Rennen setzt eine simple kleine Halterung alles lahm
Aber Aufstehen,
weiter machen, Verstehen lernen, besser machen
In 30 Jahren hat sich einiges Angesammelt und bewahrt junge Rennteams
vor schmerzlichen Tiefpunkten
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1
- Lenkkopflager stammen Seriell aus dem Fahrrad Bereich. Das ist kein Witz
sondern wirklich
IFA Verband und der Griff zu Lager vom Diamant Fahrrad sind für
Serien Mopeds Haltbar
solange es nicht in den Cross Bereich geht. Rüttelpisten oder
gar Sprünge zeigen schnell
wie sich Lager samt Schalen Überfordert fühlen. Immer wieder
Nachspannen hilft da nicht
Besonders
nicht wenn die Lagerkugeln schon Dellen in die Schalen drücken die beim
Lenken Rattern
Deshalb hat sich im Crossbereich Verstärkung durchgesetzt die
Kegellager nutzt
Dabei genügt das untere als Kegellager und das obere als Rillen
Kugellager. 2 x Kegel geht auch
Die dazu dringende Ergänzung ist die Rahmenaufnahme. Sprich
eine Verstärkung am Rahmen
Ein längerer Lenkkopf Stabilisiert in sich die Telegabel besser.
Dieses besser muss jedoch auf den Rahmen Übertragen werden der
es nur schafft
wenn ein längeres Lenkkopf Rohr am Rahmen verschweißt
wird.
Ohne das bleibt mehr Baulänge nur eine schöne optische Täuschung.
Zusätzlich müssen Verstärkungsbleche angesetzt werden welche
die Kräfte in Längsrichtung aufnehmen.
Es leitet geradewegs über zu Punkt 2
Schon sind wir beim
Schweißen was für andere Verstärkungen ebenfalls erforderlich wird.
Deshalb gleich hier wichtige Hinweise zum Schweißen
Durchgehende
Nähte setzen Naht & Rahmen richtig "schön" unter Spannung
was geradewegs zu Verzug führt.
Flüssig aufgetragen + Abkühlen bewirkt zusammen ziehen. Genau
das übt dann Spannung auf Naht und Rahmen aus.
Um Spannungen & Verzug gering zu halten werden nur kurze
Morse Nähte gesetzt. Das hält Vollauf
Betrachtet man so manch verstärkten Rahmen der Geldmach Tuning
Industrie ist es eher als Ackerpflug zu Gebrauchen
Okay, Pflug Rennen ...
Nähte sind im Rahmen Bereich nahezu immer in Fahrtrichtung.
Quer sollte tabu sein.
Schau serielle Rahmen an und siehe...
Auch da glänzt die
Geldmach Industrie mit Ahnungslosigkeit aber "Verstärktes"
anbieten.
2 - Der Aufnahmepunkt
für den Obergurt (unterm Tank) lenkt Kräfte so um das genau an dieser
Stelle ein Knick im Rahmen
entsteht. Deshalb wird versucht diesen Bereich zu Verstärken.
Das kann oben auf als auch unterm Rahmenrohr erfolgen.
Auch beides in Kombination. Die bessere Wirkung zeigt unterhalb
Rahmenrohr weil der Knickpunkt zentral getroffen wird
Die Knickneigung ist so am besten Beseitigt
Eine Verstärkung oben auf dem Rahmenrohr zwischen
Aufnahme Obergurt und Lenkkopf trifft leider nicht die
Knickstelle.
Wie könnte es anders sein, die Geldmach Industrie bietet
ausgerechnet die Oben auf Methode
Mitunter auch "Vollendet" mit Vollnaht durchgängig.
Wie sehr muss man Rahmen hassen...
3 + 4 - Seriell
besitzt die untere Gabelbrücke eine Klemmung für die Tragrohre der
Telegabel.
Für die obere Gabelbrücke ist solches nicht vorhanden. Dort wird
die Befestigung mit Längsschraubung hergestellt.
Das Konstrukt in sich ist Walkanfällig. Bedeutet in Spurrille
fahren und mit Lenkbewegung heraus wollen Verschert die
Telegabel in sich. Für die seriellen Enduro Modelle wurde diese
Schwachstelle Verstärkt indem auch die obere Gabelbrille
Klemmung um die Tragrohre erhielt. Für harten Cross Einsatz muss
dennoch mehr erfolgen.
Wächst die Klemmung in der Länge mehr als der Holm Durchmesser
besitzt, steigert es Stabilität.
Beispiel Holm
Durchmesser 30 mm. Die Länge der Klemmung hierzu 30 mm + länger.
Seriell sind
es nur 17 mm womit keine Hülse gebildet wird sondern nur ein schmaler
Ring. Ergo fehlt Steifigkeit
Ob diese Klemmung dann 1 Schraube, 2 oder 3 trägt
hat auch eine Bedeutung
2 Schrauben je Klemmung erweist sich am Effektivsten. Es schließt
die Hülse in sich an beiden Enden
Je weiter die beiden Schrauben voneinander entfernt sind um so
Wirkungsvoller wird die Hülse
Eine 3. Schraube dazwischen ist eher Optiktrimm
Ob die Klemmungen
offene Enden haben also Schlitz oder Geschlossen sind, spielt auch eine
Rolle
Gehe davon aus das Schrauben in Bohrungen keinen
Seitenkraftschluss haben, sind eben hinein Steckbar.
Die Kraftrichtung erfolgt immer längs der Schraube. Quer kann
das Bauteil Verschoben werden.
Mit Schlitz in der Klemmhülse kann die Hülse in sich verformt
werden und Walkarbeit auftreten
Genau das
soll jedoch an Telegabeln vermieden werden
Demzufolge benötigen Klemmungen mindestens 2 Schrauben um die
Hülse in sich stabil zu halten
Jedenfalls so stabil das auch geringes Walken vermieden wird.
Darum gehts bei Telegabeln.
Geschlossene Klemmungen haben darin einen Vorteil. Dabei
unterbricht kein Schlitz die Hülsenform
Die Hülse ist also in sich Stailer.
Nachteil ist jedoch das die Klemmkraft der Schrauben geringer
ist weil die den größten Teil ihrer Kraft
gegen die Hülse selbst stemmen. Was eine geschlitzte Hülse mit
M6 schafft muss eine Geschlossene mit M8 leisten 5 -
um 5 zu Verstehen müsste voran 6 erklärt werden.
Radachse vorn. Typisch Simson wird die Radachse in einem Gabelholm
fest geklemmt und im anderen nur die Achse
längs Verspannt. Dieser Holm hat daher keine Klemmung, nur eine
Verspannung.
Damit die Telegabel auch beim Einfedern frei arbeiten kann muss vor
dem Festspannen der Radachse erst die Telegabel
eingefedert werden. So stellen sich die Gabelholme parallel und
verklemmen nicht zueinander.
Dann erst die Klemmung fest ziehen. Nur ein Holm besitzt Klemmung.
Somit wird die Radachse eigentlich nur von einem Holm geführt.
Beide Holme sind in sich Drehbar wodurch nur Stabilität
entsteht wenn beide Holme geneinander Versteift werden.
Das übernehmen zum Großteil die Gabelbrücken. Zusätzlich werden
gerne Brücken oberhalb Vorderrad gesetzt.
Sie verbindet rechten mit linken Holm. Die Dicke der Brücke und die
Länge der Klemmungen sind Entscheidend.
Die Brücke darf nicht in sich Verwalken oder Verbiegen sonst kann man auch ohne
Fahren.
Sehr gut dienlich sind dazu Klemmungen
mit Länge mindestens Holm Durchmesser. Auch hier 2 Schrauben je
Klemme.
"Schwächere" Bauarten mindern ... aber laufen in Richtung
Optik Tuning. Da ist was verbaut aber hat nur begrenzten Nutzen
Zur seriellen Telegabel muss kaum etwas erwähnt werden weil sie
durchweg nicht für harten Rennsport geeignet ist.
Einfache Bauart, geringe Kosten.
Es beginnt damit das kein Dämpfsystem an Bord ist, nur ein
hydraulischer Puffer Endanschlag.
Federhärte naja ... Federweg naja...
Neuere Modelle mit Marzocchi Gabel haben keinen längeren Federweg
aber zumindest ein Dämpfsystem an Bord.
Schon besser für Straße und leichtes Gelände.
Für harten Cross Einsatz muss dennoch mehr getan werden.
Dazu bieten sich fertige moderne Systeme an. Grobe Aufteilung
kann man in klassisch und upside down Bauweise sehen
Anliegen war
es ungefederte Massen Reduzieren. Mit dem Blick sollten auch Telegabeln
betrachtet werden.
Die upside down Bauweise
bietet naturgemäß den Gabelbrücken mehr Durchmesser
womit auch die Umklammerung Mächtiger ist
Ansonsten
haben moderne Systeme alles an Bord das Freude macht. Von mehrstufige
Federhärte (progressiv)
bis stufenlos
einstellbare Druck und Zugstufen der Dämpfung ist alles dabei
Der
"Spielzeugkasten" dient zum Einstellen Fahrerbefinden und
Streckenverlauf
Ein Gegenbeispiel zeigen Beschleunigungsrennen. Hierfür werden
Telegabeln gern gekürzt. Leichter ...flacher...
Als Füllung keine Feder und Öl sondern Silikon.
Hauptsache es wird der Endanschlag nicht vergessen sonst wird
Hochstart schnell zur harten Landung ohne Vorderrad...
Im Vergleich zum Scooter Bereich ist Simson mit guten Federweg und
relativ großer Bremse ausgestattet.
Gut Gewartet mit
Originalteile haben die Bremsen ganz gute Wirkung. Das ist im Zeitalter
Nachbau aus Fern Ost leider
anders geworden. Im Rennsport sind Trommelbremsen allgemein durch
Scheibenbremsen Ersetzt.
Weniger Gewicht,
rundum Gekühlt, mehr Durchmesser für kräftigere Verzögerung. Vorteil
an Vorteil.
Manche Scheiben nehmen Durchmesser der Felge an. Die Wirkung darf
man als Überdimensioniert betrachten.
Im Doppelpack sowieso. Zu viel des Guten gibts eben auch.
Allgemein ist der
Scheiben Durchmesser ca. 1/4 bis 1/3 vom Rad. So bleibt Dosierbarkeit mit
Rückmeldung zur Hand
Bremsen hinten dürfen kleiner ausfallen. Vorderräder werden beim
Bremsen belastet. Hinterräder entlastet.
Hinten ist also weniger Grip Übertragbar, daher Bremse kleiner.
Die GS Modelle
haben Gewicht gespart indem das Kettenrad gleichzeitig Bremsscheibe ist.
Gewicht und immer wieder Gewicht.
Was nicht an Bord ist muss nicht Beschleunigt werden und ebenso auch
nicht Abgebremst werden.
Rad + Bremse +
Schwinge sind ungefederte Massen. Sie tanzen damit im Wellentakt der
Strecke.
Je leichter um so treuer. Wieder ein Blick auf die GS. Die Schwinge
verläuft nach hinten Verjüngend aus.
Ja warum wohl ? Ein Blick auf Federbeine verrät Ähnliches. Je
weiter vorne Federbeine sitzen um so weniger
gehen sie als ungefederte Masse in die Bilanz. In der GS so
Ausgereizt das es schon den Zentral Schwerpunkt, sprich
Fahrerposition erreicht. Zum Stichwort Zentral Schwerpunkt zählt
auch, das der Auspuff Blase rechts, Dämpfer links sitzt
Nur Fliegen ist schöner. Genau das kann man mit so einer
ausballancierten Maschine ziemlich gut.
Zum Punkt 11
Fußrastenträger wird es dazu auch einige Hinweise geben.
Zentral Position
= Fahrer = Fußrasten direkt drunter
( Denkste ). An Serienfahrzeugen ist das leider Hundsmiserabel
Platziert. Es sollte nie fliegen.
Die gesamte S51 & S70 Geometrie ist noch S50 Denken aus den
70ern was bedeutet Sitzen bleiben, siehe Punkt 11. |