Details :
1. Die Größe der Hauptdüse
steht in direkter Wechselwirkung zum Luftwiderstand
2. Dieser
Widerstand erzeugt Unterdruck auf das Düsensystem
3.
Geringerer Widerstand erzeugt weniger Unterdruck auf die Hauptdüse
Es wird also eine
größere Düse benötigt
Für Vollgas Stellung ist die Hauptdüse zuständig
Für Halbgas ist die Teillastnadel zuständig
Damit beide gut ansprechen ist der passende Schwimmerstand
Voraussetzung
Liegt der Schwimmerstand höher ( mehr Kraftstoff ) dann geben auch
Nadel und Hauptdüse
mehr Kraftstoff ins Gemisch
Praktische Anwendung :
Mit Wechsel des Filtersystems spürt man im Fahrbetrieb hauptsächlich
bei Vollgas Stellung
einen Unterschied zu vorher
Immer dann wenn das vorherige Luftsystem noch mit Drosselung arbeitete
Mit der selben Vergasereinstellung von vorher erzeugt der Motor nun
bei Vollgas weniger Kraft
Das hängt damit zusammen, das der Motor jetzt leichter Luft bekommt
die weniger Sogwirkung
auf das Innere des Vergasers, sprich auf die Düsen übt. Also weniger
Kraftstoff hebt
Zusammen arbeitet der Motor deshalb jetzt magerer. Mager erzeugt
zunächst weniger Kraft
Ist der Unterschied zum vorherigen Luftsystem sehr groß kann der
Motor jetzt von Halbgas auf
Vollgas sogar ganz weg bleiben
Oft bei Vollgas Stellung mit selbsttätig auf und abschwellenden
Drehzahlen
Die Intervalle erfolgen ca. im 2 - 5 Sekunden Takt ( je nach
Stärke )
Geht man auf Halbgas zurück fängt sich der Motorlauf wieder
Geht man wieder auf Vollgas beginnt auch wieder das selbsttätige auf
und abtouren
Passt man jetzt die Hauptdüse den neuen Bedingungen an,
Hauptdüse also größer, dann wird so das erforderliche Kraftstoff
Luftverhältnis wieder hergestellt
und der Motor gewinnt wieder an Kraft. Insgesamt nun stärker als mit
vorherigen Filtersystem
Trotz größerer Düse wird nicht mehr Kraftstoff verbraucht als
vorher denn die Sogwirkung
auf die Düse ist geringer als vorher
Was manchen die Einstellung
besonders schwer macht sind 2 Zusatzfaktoren
Vor allem weil die selten bekannt sind.
Das sind Einflüsse von Zylinder und
Auspuff
1. Bei vielen Zylindern und
Motoren aus Massenfertigung besteht eine Eigenheit
die starken Einfluss auf die Bedüsung hat
Die Fertigung von Nicasil Zylinder ist meißt in China und hat leider
Schwankungen
Die eigentliche Eigenheit sind die Steuerdaten bei Massenware (
Nicasil und Grauguss )
Sie sind so angelegt, das zum sicheren Betrieb ein Kraftstoff
Überschuss erforderlich ist
Er dient nicht für höhere Leistung, nur zur inneren Kühlung für
Lebenserhalt
Zum einen bedeutet es das dieser Anteil drosselnd mit fährt
Zum anderen bedeutet es, das man ebenfalls die Grundlagen Formel
anwendet
und dabei auch den Faktor beachtet, also nicht nur die halbe
Formel
Die Grundlagen Formel zur Bestimmung der passenden Hauptdüse lautet :
Durchmesser des Vergasers ( in mm ) x 5 x Faktor
Die Formel gilt für alle
Vergasergrößen und ist in mm Wert angegeben
Mikuni Düsen müssen zB. nach Tabelle umgerechnet werden
Die
Bedeutung der Formel ist quasi der physikalische Rahmen auf der Suche nach
bester Leistung
Liegt die best fahrende Düse außerhalb des Formel Rahmens liegt mit
Sicherheit eine Störung
in der Motor Abstimmung vor
Bei einem 19 mm Vergaser kommt
eine Hauptdüse 95 heraus x den
Faktor
19 x 5 = 95 x Faktor
Der Faktor ist bei Zylinder aus Massenfertigung meißt 5 - 10 %
Bedeutet diese Zylinder müssen bewusst größer bedüst werden
gegenüber Zylinder mit korrekt abgestimmte Steuerdaten
Im Ergebnis benötigt also der 19er Vergaser hierzu keine HD 95
sondern eine 100 bis 105
Bei Faktor 5% 19 x 5 = 95 x 1,05 =
99,75 gerundet 100
Bei Faktor 10% 19 x 5 = 95 x 1,1 =
104,5 gerundet 105
Weil viele verwendete
Luftfilter Eigendrosselung haben senkt sich damit der HD Wert wieder ab
und täuscht Formelkorrektheit vor. Sobald der Filter entfernt wird
erkennt man jedoch
was der Motor für sich wirklich benötigt. Mit anderen Worten, nur
etwas Abstimmaufwand
und schon wird heraus gefunden was wie stark drosselt
Der selbe Motor wird besser als vorher fahren
Um sicher vor zu gehen bedarf es einer bestimmten Reihenfolge
Dazu unten mehr
Welchen Faktor hat nun welcher Motor ? Gute Frage, hier die Antwort
Das ergibt sich von ganz alleine im Fahrtest
Ein sehr guter Indikator ist die Kerzenfarbe
Die kann jeder ganz ohne Zusatztechnik sehen und auswerten
Fast jeder kennt das eine
gesunde Abstimmung in der Regel hellbraune Kerzenfarbe ergibt
Manche sagen auch Rehbraun dazu
Die Kerzenfarbe wird direkt mit der Hauptdüsengröße erzeugt
Kleinere Düse = mager = helle Kerzenfarbe bis weiss
Große Düse = fett = dunkle Kerzenfarbe bis schwarz
Das die Kerzenfarbe direkt von der Hauptdüsengröße bestimmt wird
ist bekannt
Auch das die Hauptdüse für Vollgas Stellung verantwortlich ist
Also muss auch die Kerzenfarbe mit Vollgas Stellung ermittelt werden
!!!
Und das im mittleren bis oberen Drehzahlbereich, immer mit Vollgas
Stellung
Untertourig tuckern erzeugt absaufen und längst keine Hitze wie etwa
bei hoher Drehzahl
Wird die Messung
unterbrochen mit Halbgas oder Standgas dann ist die Messung hinfällig !!!
In dem Moment zeigt die Kerzenfarbe nicht Vollgas Position an und
nicht den Wert der Hauptdüse
Um die Hauptdüse jedoch geht es beim einstellen in Sachen Kerzenfarbe
Man fährt einfach 2 - 3 Minuten Vollgas mit recht hoher Drehzahl
Noch beim fahren schaltet man den Motor einfach aus und zieht die
Kupplung, Gas natürlich zu
So lässt man sich ausrollen
Was jetzt die Kerzenfarbe sagt ist eine echte Aussage
Darauf kann man nun die richtige HD Größe bestimmen, eventuell HD
wechseln
In aller Regel haben sich 5er Schritte als gut erwiesen. Feinstarbeit
erfolgt in 2er Schritten
Eine neue Kerze muss erst einige Kilometer arbeiten um ein Gesicht zu
zeigen
Neu, also ohne Ablagerungen zeigt sie erst mal nur wie Metall
schimmert
ACHTUNG
Bevor diese Fahrprozedur gestartet wird muss klar sein, das der Motor
nicht mager arbeitet
Also garnicht erst starten wenn bei Vollgas der Motor weg bleiben
will,
auf und ab schwellende Drehzahlen bringt oder Kerzenfarbe weiss ist
Bei Einstelltests arbeitet man sich immer von fett zu Richtung mager
vor
Von zu großer HD auf Richtung kleiner werdend
Von qualmenden + stotternden Motor auf immer besser drehend bis die
Kerzenfarbe hellbraun ist
Legt man anders herum los,
also von Mager in Richtung fett wird es gefährlich
Nachteil ist, das man seinen Motor so schneller fest gefahren oder
zerstört hat
bevor die erste Kerzenfarbe bewertet werden kann
Spätestens hier wird klar, das die Schmierung mit dem Gemisch
eingebracht wird
Mager = weniger Schmierung
Aber es ist noch viel schlimmer. Mager arbeitet viel heißer als
normales Gemisch
Deshalb wird der verringerte Ölanteil auch noch zusätzlich verbrannt
Was absolut völlig
falsch ist :
Mehrere Luftsysteme, Vergaser und Auspuff Anlagen liegen bereit,
werden angebaut und gefahren
Sowas ist kein Ermitteln sondern jugendlicher Leichtsinn, auf volles
Risiko blind darauf los probieren
Mit welchen Ziel eigentlich ? Heraus finden welches der Teile besser
geht ?
Ist es nicht das wichtigere Ziel erst mal die korrekt gesunde Motoreinstellung zu treffen ?
Die sichere Grundlage muss zuerst geschaffen werden
Herangehensweise :
1. Die ersten Einstelltests erfolgen komplett ohne Filtersystem, Vergaser
also offen
A) findet sich so die zum Motor beste Einstellung am sichersten, ohne
Störfaktoren von außen
B) findet man danach die Wirkung des Filtersystems getrennt heraus
Wenn dieses fahren ohne Filter schon eine Veränderung im Motorlauf
bewirkt
und man umbedüsen muss ist klar, das der Motor bisher gedrosselt lief
2. Immer
nur eine Veränderung durch führen, dann Fahrtest und auswerten
Niemals, Nadelposition und HD gleichzeitig ändern. Schön nach
einander
3. Von fett zu mager durch arbeiten
Also erst mal Motor so einstellen
das sich eine schwarze bis dunkelbraune Kerze ergibt
Von da aus in Richtung mager durch arbeiten in 5er HD Schritten
Dann Feinarbeit in 2er Schritten bis am Ende die Kerzenfarbe hellbraun
ist
4. Luftfilter anschließen, Probefahrt,
Kerzenfarbe auswerten
Ein gutes Filtersystem muss nun
weiterhin braune Kerzenfarbe zeigen
und der Motor erreicht unvermindert
volle Drehzahl + Durchzug
Man spürt also kaum bis keinen Unterschied mit und ohne Filtersystem
Wenn der Fall eintritt und die Kerzenfarbe dazu hellbran bleibt ist
man am Ziel
Noch ein Hinweis zum durch arbeiten am
Vergaser
Jeder Vergaser benötigt zuerst feste Grundwerte, also korrekten
Schwimmerstand
Denn von diesen Stand ernähren
sich alle anderen Systeme im Vergaser
Ist dieser Stand fetter, werden auch alle anderen Systeme fetter
Nach korrekten Schwimmerstand folgt saubere Standgas Einstellung
Denn ohne funktionelles Standgas kommt man nicht zum einstellen,
geschweige zum nachdenken
Stichwort Leerlaufluft einstellen bis
die höchste + saubere Drehzahl anliegt (nur bei warmen Motor)
Dann mit der Anschlagschraube Standgas absenken
Nach dem Standgas folgt Halbgas, also die Nadelposition. Die
einzustellen ist total einfach
Warmer Motor läuft im Standgas. Plötzlich Gas aufreißen, Motor muss
sofort hoch drehen
Nun wird die Nadel um Kerbe für Kerbe magerer gehängt
Bis der Motor auf einmal beim Gas geben kurz weg bleiben will
Hat man die Position gefunden setzt man die Nadel wieder 1 Kerbe
fetter und alles ist gut
Dann gehts zur Hauptdüse und damit zum fahren
Denn nur beim fahren findet man die richtige Größe und orientiert
sich dabei an der Kerzenfarbe
Motoren und Vergaser verstehen ist so einfach
Wer sich da durch arbeitet versteht dann erst was der Motor vorher
gekonnt hätte, wenn....